Der immer stärker grassierende Anti-Intellektualismus ist eine aus Furcht geborene Überheblichkeit, die das tut, was sie vorwirft, nämlich
zu versuchen, ihr eigenes Verstehen, Sprechen und Denken zu totalisieren
oder zumindest hegemonial zu setzen, um in ihrer Blindheit zu
übersehen, dass Erkenntnis immer unterschiedliche Modi des Denkens, Sprechens, Handelns benötigt. Der Begriff des elitären "von oben" ist
ihr Kampfbegriff, um ihr eigenes elitäres "von unten" zu verschleiern.
Oh dieses Internet...diese Höllenpforte, aus der er hervorgekrochen
kommt, nein, aus der er hervorgespien wird, dieser intellektuelle Bodensatz, diese Armee der Soziopathen, deren Dummheit, nur noch von
ihrem Glauben an ihre eigene Höherwertigkeit übertroffen wird. Dieses Meer an Blödheit, das sich in die Welt ergiesst. Wie sie wieder zu Felde
ziehen mit der Macht der überheblichen Idiotie, die wie wahnsinnig ihre Dekadenz der Einfachheit und des Urteils feiert, bar jeden Verstehens,
um im Urteil des dem noch vom speichellecken benommenen, dumpfen Pöbels
vorgekaugelten gerechten Zorn ihren eigenen Faschismus zu verbergen,
ihr eigenes "Wir-gegen-die-anderen", mit dem sie ihren erbärmlichen Moment der Berechtigung zu erlangen suchen, über den sie nie
hinauskommen können, weswegen sie diese Höllenpforte so sehr als ihren Himmel benötigen.
Eine der perfidesten und ältesten Strategien soziopathischer Egomanen
ist es wohl, das eigene "Arschlochsein" mittels des Missbrauchs
gefährdeter Gruppen oder einer (scheinbar) "gerechten Sache" zu
kaschieren. Damit sollen jedem, der dumm genug ist dies zu glauben, die
eigenen Animosität als allgemeine Forderungen erscheinen. So können
mittels eines scheinbaren "Zorns des Gerechten" die eigenen
"Privat-Affekten" ausgelebt werden. Besonders attraktiv ist jener
Missbrauch nicht zuletzt auch deswegen, weil auf diese Weise eine gute
Sache oder eine Gefährdung als Steigbügel zu eigener Bedeutsamkeit
missbraucht werden können, dem eigenen Arschlochsein kann so ein Sinn
gegeben werden, der sich so viel besser anfühlt und verkaufen lässt, an
alle jene, die nur blöd oder ebenso bedürftig genug sind. Da dies aber
kein Kavaliersdelikt ist, sondern ein Bärendienst an jenen missbrauchten
gerechten Sachen und Forderungen oder den in der Tat gefährdeten
Gruppen, sollten gerade diese sich am stärksten gegen solche
Trittbrettfahrer eines abscheulichen Egos zur Wehr setzen. Die größte
Waffe dabei, ist die Bedeutungslosigkeit, die der Egomane und Soziopath
so sehr fürchten und die ebenso ihr eigentlicher Antrieb sind, wie allzu
oft das Bedürfnis so sehr zu einer Elite der Gefährdeten und Gerechten
dazu gehören zu wollen, um eigenen Unzulänglichkeiten oder nagende
Gewissen zu kompensieren. Denn womit wären dem Ego und den eigenen
Machenschaften mehr gedient, als mit einer Aufmerksamkeit, die
nachsichtig auf die eigenen Fehler schaut und hinter der sich das Dunkel
des Selbst verbergen lässt.
Der Ehrliche spricht für sich selbst, die Despoten, Tyrannen und Egomanen jedoch immer im Namen einer Gruppe oder Wahrheit.
Bestimmung des Werts von Aussagen I
Eine beliebte und seit
Jahrhunderten gebrauchte Strategie, ist jene der Verallgemeinerung des
eigenen Anliegens, um damit die Selbstbezüglichkeit zu verschleiern.
Wenn es also darum geht, eine Person aufgrund eigener Animositäten,
weil sie einem etwas getan habe, irgendetwas habe, was man will oder man
ihr sonst aus einem Grund zu schaden, kann diese Intention damit
verschleiert werden, dass man sich eines Allgemeinen bedient. Die
Strategie sieht dabei folgendes vor:
Einwände, die sich gegen einen
selbst richten, diese persönliche Animosität also gezielt thematisieren
und angehen, werden nicht als solche angenommen, sondern als Angriff auf
eine (am besten bedrohte, marginalisierte oder irgendwie "gute")
Gruppe" verstanden und als solche inszeniert. Damit sucht sich der
Redner der Macht jener Gruppe zu versichern und seinen Gegner als Gegner
der Gruppe unmöglich zu machen, um so seiner persönlichen Animosität
Berechtigung zu verschaffen.
Es wird also allgemein versucht, von
der persönlichen Ebene dadurch abzulenken, dass dem Gegner unterstellt
wird, es würde auch ihm nicht um die eigene Person und deren
Animositäten gehen, sondern er verstecke damit nur seine Abneigung oder
Gegnerschaft gegenüber der Gruppe, zu der man sich als zugehörig
konstruiert und inszeniert.
Teil der reflektiert-kritischen
Bewertung einer Aussage oder Anschuldigung muss also sein, diese
Strategie zu bedenken, insbesondere dann, wenn von einer der Seiten
persönliche Animositäten angesprochen werden.
Bestimmung der Werts von Aussagen II
Urteil vs. Verstehen
Eine konstruktive aber damit wertvolle Aussage, wird sich des
Verstehens befleissen. Gezielte Angriffe hingegen bevorzugen das Urteil,
um so schnell zu einem Sieg zu führen. Ein Verstehen wird versuchen,
die Logik des Gegners nicht nur zum Zwecke eines Angriffs zu
missbrauchen, sondern sie als solche anzuerkennen. Dem Verstehen ist die
Perspektivität als solches bewusst. Je eher eine Person dazu neigt,
Aussagen zu verabsolutieren, andere Lesarten a priori zu verweigern,
umso eher handelt es sich um einen urteilenden Angriff, dem ein
Verstehen gerade nicht vorhergeht, dem es nicht mal intendiert ist. Das
Urteil ist zweckgerichtet. Um dieses zu verstärken, wird es sich
aristotelischer Rhetorik bedienen, also der Wahrscheinlichkeit des
Glaubhaften der Masse, zu der er spricht. Besonders ist dabei auf
Stigmatisierungen zu achten, die als (Vor-)Urteile voran gestellt
werden, um so weitere Urteile als Wahrscheinliches zu manipulieren. Je
weniger also auf Perspektiven geachtet wird, je weniger es um ein
Verstehen geht, je mehr das Urteil am Anfang steht, umso geringer ist
der Wert einer Aussagen im Diskurs einzuschätzen und umso eher handelt
es sich um einen bloßen Angriff zum Zwecke der Vernichtung des Gegners.
Bestimmung des Werts von Aussagen III
Schnelle Zustimmung und Einfachheit. Dazu ein Zitat von Haruki Murakami:
"Ich habe den Eindruck, daß bestimmte Denkbahnen so simpel und einseitig sind, daß sie unwiderstehlich wirken."
Gleichheit und Vergleichen
VERGLEICHEN ist NICHT GLEICHSETZEN. Man kann sogar Äpfel mit Birnen
vergleichen, sie ob einer Ähnlichkeit oder Gleichheit untersuchen, sie
gar begrenzt(!) gleichsetzen, denn beide "sind" Obst, beide fallen vom Baum, ja man könnte sogar sagen, beide schmecken gleich, da Geschmack
kein perspektivloser und "objektiver" Wert ist. Ein Vergleichsbegriff,
der (gern als politischer Kampfbegriff missbraucht) Vergleichen mit Gleichsetzen oder Identifizieren definiert, ist ein letztlich
unmöglicher Vergleichsbegriff, denn nichts ist mit etwas anderem derart
identifizierbar, nicht mal Zeichen mit dem Bezeichneten. Wichtiger ist
also die Frage, WAS im Rahmen des Vergleichs aus welcher PERSPEKTIVE
heraus KONKRET und WIE in BEZIEHUNG gesetzt wird.
Sein und Sinn...das ist der thematische Rahmen dieses Blogs. Er handelt von verschiedenen Lebenswelten und -wirklichkeiten und der Auseinandersetzung mit diesen, von Philosophie, Geschichte(n) und Geschichtswissenschaft, von Kunst, von Sinn und Sein oder anders ausgedrückt, dem Leben selbst in seinen Spielarten. Es finden sich kurze, flüchtige Momentaufnahmen, wie auch längere Auseinandersetzungen und Auszüge meines (wissenschaftlichen) Schaffens.
Mittwoch, 10. August 2016
Freitag, 13. Mai 2016
Das kartonierte Sein als Scheinargument und epistemisches Problem plus ein bisschen Geschichtsphilosophie
Im Prinzip soll sich der folgende Text
einem immer wieder gebrauchten Scheinargument bedienen, das wohl
viele schon benutzt oder gehört haben und das auf den ersten Blick
und wie wir sehen werden auch auf den zweiten, nicht völlig abwegig
ist, sogar verständlich scheint. Da es jedoch häufig als
„ultimatives Argument“ gebraucht wird, um dem Gesagten des
Gegenübers engültig die Berechtigung zu versagen, soll es einmal
genauer betrachtet werden.
Es gibt viele verschiedene Varianten
davon, die Beliebtesten sind vielleicht die Aussagen „Du warst aber
(im Gegensatz zu mir) nicht dabei!“, „Du hast das gar nicht
miterlebt!“ oder „Du warst noch nie in einer solchen Situation
und kannst das nicht beurteilen!“. Philosophisch ausgedrückt
heisst das nichts anderes, als die Behauptung aufzustellen, ein
In-der-Situation-sein oder Gewesen-sein“ bedeutet einen
epistemischen Vorteil zu haben. Verbunden wird dies häufig mit dem
Glauben daran, bessere und exaktere, im Sinne von wahrere, Aussagen
über sich selbst zu machen, weil man ja man selbst ist und so einen
authentischeren, direkteren, unmittelbareren und damit ebenso
wahreren Zugang zu sich selbst habe.
Relevant ist dieser Einwand nicht
zuletzt für Historiker, denn wir waren ja nicht dabei.
Um nun sowohl das Problem genauer zu
betrachten und seine Stichhaltigkeit zu prüfen, soll, wie es
Philosophen ja ganz gern machen, ein vereinfachtes Beispiel gewählt
werden, um die zentralen Punkte zu verdeutlichen.
Level 1
Nehmen wir zwei Personen an, Person A
und Person B. Nehmen wir nun an, dass Person B in einem Karton sitzt,
Person A sitzt außerhalb dieses. Nun unterhalten sich beide über
die Situation von Person B. Person A könnte nun sagen, dass Person B
in einem Karton sitzt, während Person B antwortet, dass dies nicht
stimme, denn sie sitze im Dunkeln und wisse aus ihrer Perspektive
freilich besser Bescheid. Der Clou ist, beide haben Recht. Und Person
A hat auch dann Recht, wenn er nie in einem Karton gesessen hat, da
seine Aussage sich auf einen völlig anderen Aspekt bezieht, der sich
aus der unterschiedlichen Perspektive ergibt. Während Person B also
durchaus eine Wirkung angeben kann, die Person A in diesem Beispiel
nicht kennt, kann Person A in dieser Hinsicht den Grund dafür
angeben, eine Struktur, die dies bedingt und die Person B aufgrund
seines Sitzens in dem Karton und der sich daraus ergebenen
Perspektive nicht erkennen kann. Beide haben also eine spezifische
Perspektive, die sich bereits deswegen unterscheidet, weil beide in
anderen Formen des In-der-Welt-Seins „gefangen“ sind.
Beide können nun versuchen ihre je
andere Perspektive zu nutzen, um je mehr über die Welt zu erfahren
und zwar über die Welt, die sie beide teilen, im Rahmen dessen sie
diese Welt erst zu einer geteilte Welt machen. Vielleicht werden die
beide das In-der-Welt-sein der je anderen Person erfahren können
aber sie können ihr eigenes Weltbild erweitern, also ihre
Vorstellung davon, welche Perspektiven noch zu dieser gehören und,
dies ist das wichtige, welche Beschränkungen herrschen, die ihren je
eigenen Blick bedingen, ihn lenken und damit auch das eigene
Verhalten.
Voraussetzung dafür ist aber die
Anerkennung von multiplen Perspektiven und die Abkehr vom Glauben der
beiden Annahmen, dass 1. ein In-der-Situation-sein einen per se
epistemischen Vorteil hat und 2. derjenige in der Situation
automatisch mehr darüber weiß, was diese Situation ist.
Bonuslevel
Was genau tun nun Wissenschaftler, vor
allem Geschichtswissenschaftler? Das hängt mit davon ab, welcher
geschichtsphilosophischer Richtung sie sich angeschlossen haben, was
ihre Frage ist, welche Methoden sie anwenden, usw. Wer noch
Geschichtenerzähler der älteren Richtungen ist, wird nach der
Person in dem Karton schauen, seine Biografie schreiben, seine
persönlichen Daten aufschreiben, den Tag der Entstehung des Kartons,
den großen Sieg Einzug zum Gedenktag erheben, dies alles allerdings
nur, wenn es sich auch lohnt, Person B also irgendwie berühmt ist,
um zu zeigen wie wichtig Person B für die Welt ist, usw....
Strukturalisten hingegen schauen vor
allem auf den Karton, denn dieser bestimme das Leben von Person B,
indem er dessen Welt vorgibt, die Struktur, die
Bewegungsmöglichkeiten, usw. Es geht also daran, den Karton zu
vermessen, ihn mit anderen zu vergleichen, Mittelwerte zu errechnen,
den idealen Karton, an dem die idealen Personen Anteil haben. Die
Person sitzt drin, sie ist die vom Karton gebeutelte...
Kulturhistoriker hingegen schauen sich
jene Person an, jedoch anders als vorher. Die Betrachtung gilt der
Beschreibung des Im-Karton-seins. Wie bewältigt die Person diese
Situation, welchen Sinn gibt sie ihr, wie verständigt sie sich mit
anderen, wie verstetigen sie das Leben im Karton als gemeinsames
In-der-Welt-sein, welche kulturellen Praktiken ergeben sich, usw.
Dabei ist es nicht der Karton in seinen Maßen der interessiert,
sondern der Karton wie er der Person innen erscheint und dieses
Erscheinen wird als Einfluss, als prägend angesehen. Im Idealfall
wird dabei ein s.g. praxelogischer Ansatz gewählt, der den
strukturalistischen Karton berücksichtigt, als Rahmen der
Bedeutungszuweisung, die den eigentlichen Einfluss ausmacht und
zugleich eine Wechselwirkung untersucht, die den Karton auch in
seinen Maßen als zumindest zum Teil durch die Kultur der Person
beeinflusst sieht, in dem jene Kultur auch auf das vermeintlich
statische einwirkt, während der Karton sich auch langsam selbst
wandelt, verfällt, an manchen Stellen geflickt wird, an anderen
bewusst aufgerissen um den Blick zu erweitern, der eingeteilt wird,
um verschiedene Teile verschiedenen Funktionen zuzuweisen, der immer
wieder anders erlebt wird, je nachdem, in welcher Verfassung die
Person ist, usw.
Level 2
Das zweite Level ist nun schwieriger.
Denn eigentlich befindet sich nicht nur Person B in einem Karton,
sondern auch Person A. Beide können sich dabei trotzdem sehen, der
Karton ist nicht völlig undurchsichtig, sondern ein milchiger
Schleier, verschwommen, unscharf, mit uneinsehbaren Bereichen. Durch
diesen können beide auf einander schauen. Wenn beide wissen wollen,
wie die Welt beschaffen sei, müssen sie miteinander reden, ihre
Wahrnehmung abgleichen. Die Crux dabei ist, dass sie nur die
Wahrnehmung haben und sich darüber verständigen was dies ist das
sie sehen, um auf diese Weise zu vereinbaren, was denn zu sehen sei
und nochmehr, was dies zu bedeuten habe. Da beide aber in
unerschiedlichen Kartons sitzen ist das schwer. Nun könnte man
sagen, Person B hat einen epistemischen Vorteil, wenn sie auf sich
selbst schaut, weil dieses Schauen ist unmittelbar, es befindet sich
ja in dem Karton, währnend Person A durch seinen eigenen erst
hindurchsehen muss. Der erste Einwand dagegen ist, dass beide immer
noch über etwas völlig anderes sprechen, über Struktur und
Erleben. Der zweite Einwand ist, dass das Im-Karton-sein ja weiterhin
eine Perspektive darstellt, die durch diesen Zustand geprägt ist und
zwar so, dass es Person B selten merkt. Und auch dieses Erleben ist
dabei durch die Kultur geprägt, also den normativen Austausch vieler
Leute in Kartons, die dann darüber sprechen was es heisst aber auch
was es heissen soll, das Im-Karton-sein zu erleben.
Bonuslevel
Dieses epistmeische Problem gehen
Wissenschaftler nun dahingehend an, dass sie, bevor sie Andere
betrachten, sich erst einmal selbst in den Blick nehmen (sollten). Es
muss also geklärt werden, wie der „eigene“ Karton die eigene
Wahrnehmung bestimmt, durch das eigenen Erleben, Fühlen, Denken,
usw. Dieser Blick schärft sich dabei eben auch an der Untersuchung
des Anderen immer weiter, denn es gilt zu schauen, wie auch dessen
Wahrnehmung sich mittels kultureller Prozesse schafft, die dann
wiederum auf das eigene Sehen angewendet werden. Das ist übrigens
der wichtigste Kern von Bildung, von Historischer Bildung
insbesondere. Dabei produziert auch der Wissenschaftler Erzählungen
von Personen in Kartons und diesen Kartons, die durch die Erzählungen
seiner eigenen Zeit, seines eigenen Kartions beeinflusst sind,
Perspektiven über Perspektiven also. Deren epistemisch höhrer Wert
liegt allerdings darin, dies zu berücksichtigen. Dies nennt sich
dann erkenntnistheoretische und methodische Reflektion. Diese kann
dazu führen, mehr erfahren, in Wechselwirkung vom Anderen und sich
selbst. Der Mehrwert besteht dabei auch darin zu zeigen, wie sich der
Karton auswirkt und wie sich wiederum das Im-Karton-sein auf diesen
auswirkt. Ein Wissenschaftler kennt so idealerweise die Erzählungen
des Im-Karton-Seins als kulturell erlernte Muster, dessen sich Person
B nicht bewusst ist und die automatisiert ablaufen, er kennt die
Auslöser dafür, die Gründe und Begründungen, die vielen
Erzählungen und er kann bedingt Aussagen darüber machen, wie solche
Dinge ihn selbst dazu bringen all jenes zu sehen, zwar unvollständig
aber doch in größerem Umfang als es Person B möglich ist. Der
Unterschied besteht in einem Wissen um dieses Prozesse im Gegensatz
zu einem kreativen Gefangensein in diesen Prozessen.
Level 3
Allerdings ist es mit zwei Personen und
zwei Kartons oder dessen Multplizierung nicht getan, denn jeder
steckt zeitgleich in vielen Kartons, die sich überlappen und die er
mit anderen teilt.
Bonuslevel
Das wahnsinnige Unterfangen besteht
jetzt darin dies alles zu berücksichtigen in Bezug auf sich selbst
als produktiver und damit auch verzerrender Teil der eigenen
Wahrnehmung, als auch in Bezug auf alle Anderen, auf die, die
untersucht werden. Je mehr Gründe und Begründungen, je mehr
Einflussfaktoren, je mehr Kartons also bekannt sind, umso besser kann
das Verhalten erklärt werden, umso höher der epistemische Vorteil
gegenüber denen, die sich Selbst im Karton lediglich befinden.
Bossfight
Als Letztes steht nun generell ein
epistemisches Problem an, nämlich die Frage, was, auf welche Weise
und ob überhaupt etwas existiert, ob wir Zugang dazu haben usw.
Die Frage kann dabei unterschiedlich
beantwortet werden. Mein persönlicher Cheatcode ist der
Konstruktivismus, der davon ausgeht, dass die Welt zwar existiert
aber wir ihr nur als Welt begegnen, also als die Gesamtheit der
Erzählungen, die wir uns von ihr machen und von der wir nie wissen,
ob sie auch nur im Entferntesten mit jener Welt übereinstimmt. Das
aber ist kein Problem, eben weil wir es nicht wissen können. Als
kulturelle Wesen schaffen wir die Bedeutungen selbst, wie wir uns
auch dabei beobachten können. Weil es aber diese Bedeutungen sind,
die von uns selbst wechselseitig in unsere vielen Kartons geschaffen
werden, die unser Handeln bestimmen, sind es auch diese, die es zu
erforschen gilt, denn sie sind alles was wir haben. Weil dies aber so
ist, weil damit unser Erleben selbst in Kategorien abläuft, wissen
wir selbst auch nicht zwangsweise mehr über uns, bloss weil wir wir
selbst sind, denn was wir tun ist jene Erzählungen anwenden, an
deren Gestaltung wir mitwirken, die wir aber nicht selbst
hervorbringen. Wer die Erzählungen, ihre Gründe und Begründungen,
die Kartons kennt, der weiß damit eine Menge über uns, auch wenn er
es nicht nacherleben kann.
Samstag, 30. April 2016
Die andere Seite des Spiegels - Tiere als historische Akteure und Subjekte
Tierliche und menschliche Topografien als Ergebnis von Interaktionsräumen in historischer
Analyse
Tiere sind in der
Geschichtswissenschaft keine völlig neuen Betrachtungsobjekte mehr.
Ganz im Gegenteil existieren bereits etliche Arbeiten, die sich mit
dem Tier oder den Tieren beschäftigen. Neu ist hingegen der Blick
auf jenes Tier als tierlichem Anderen, als Gegenüber, als Subjekt
und Akteur und nicht nur als Objekt von Deutungen, als Umweltfaktor
oder als dialektisches Gegenüber einer Identitätsgeschichte des
Menschen.1
Mit der Formulierung eines Bestrebens, sich dem Tier oder besser den
Tieren als Subjekte und Akteure der Vergangenheit und damit als zu
betrachtende, handelnde Teile in historischen Erzählungen, stellen
sich allerdings zwangsweise Probleme nach der methodischen Umsetzung
einer solchen Geschichte der Tiere ein. Das Ausrufen eines animal
turn und die Formulierung einer Animate History allein reichen nicht
aus, auch wenn bereits das Bedürfnis nach solchen Sichtweisen eine
eigene Untersuchung wert wäre. Soll es zu Untersuchungen und
Erkenntnissen jenseits des Bisherigen und des Bedürfnisses kommen,
so muss geklärt werden, wie ein Zugang zum tierlichen Anderen
geschaffen werden kann, es muss Quellen oder zumindest Lesarten
dieser geben, ein Etwas also, aus dem sich die Geschichte schreiben
lässt. Um solche Quellen zu finden, muss allerdings auch ein
Verständnis dafür entwickelt werden, was genau denn erforscht
werden soll und kann, um dann zu schauen, welche Quellen Aussagen
darüber zu Tage fördern könnten. Jener Grundlage einer Animate
History soll sich hier in Form eines Vorschlags genähert werden, der
den Ansatz eines symbolischen Interaktionsismus aufgreift und ihn,
performativ, emotional und spatial gewendet, weiterführt. Dies
scheint nötig, da auch jener Ansatz bisher zwar Tiere als Akteure
begreift, die auf uns reagieren und wir auf sie, die aber trotz allem
einer Geschichte des Menschen und der kurzen Momente der Interaktion
verhaftet bleibt, nicht aber Erkenntnisse außerhalb dieser kurzen
Interaktion über die Welt jener Tiere zu schreiben vermag.
Herauszuheben ist dabei die Betrachtung des gemeinsamen
Spazierengehens von Mensch und Hund, für das ein Wissen auf beiden
Seiten und eine Form der Institutionalisierung von Handlungsroutinen
bereit stehen muss, um dies zu ermöglichen.2
So wichtig dieser Fall und seine Betrachtung ist, weil sie am ehesten
den Anspruch einlösen kann, so bleibt er trotzdem bei einer
Geschichte jener Interaktion, die den Hund nur im Rahmen dieser
Interaktion und des Wissensaustauschs betrachtet. Ziel ist es hier
jedoch, darüber hinaus zu gehen und den Betrachtungspunkt zu
erweitern, sowohl in Bezug auf das Tier als Akteur, dem nicht nur ein
Wissen unterstellt wird, sondern dieses auch im Rahmen seines
Tierseins beschrieben, als auch insbesondere in Betrachtung
tierlicher Lebenswelt und deren Wandel mittels dieser Interaktion.
Die Frage ist also auch, wie verändert sich die Welt für den Hund
jenseits des Moments der Interaktion und wie kann dies beschrieben
werden? Denn jener grundsätzliche Wandel der Lebenswelt des Tieres
und dessen Beschreibung stellen den Zielpunkt einer solchen
Forschung.
Den Knackpunkt eines
Zugangs zu Tieren als Akteure bildet nun grundsätzlich der
Zusammenbruch klassischer dichotomer und absoluter Unterscheidungen
von Mensch und Tier. Besteht aber kein solcher absoluter Unterschied,
so kann es auch keine grundsätzliche methodische Verschiedenheit
geben, wie sich jenen Anderen genähert werden kann. Um einen Zugang
zu skizzieren soll das Beispiel eines Videos gewählt werden, das zur
Zeit auf Plattformen wie facebook die Runde macht.
Zu sehen sind ein Lemur
und zwei Kinder. Letztere kraulen den Lemuren, unterbrechen ihr
Vorhaben jedoch immer wieder. Der Lemur reagiert seinerseits auf
diese Unterbrechung damit, dass er die Kinder ansieht und die
Handbewegung des Kraulens simuliert, woraufhin diese erneut mit dem
Kraulen beginnen. Als erstes handelt es sich auch hier eindeutig um
eine Interaktion zwischen Menschen und dem Lemuren. Eine Analyse
dieser Interaktion läuft jedoch Gefahr, anthroprozentrische
Zuschreibungen als Grundlage zu wählen und damit menschliche Kultur
zu übertragen und dies bereits dann, wenn das Handeln selbst als
Kraulen bezeichnet wird. Dieser Begriff ist bereits ein menschlicher,
der eine menschliche Handlung und menschliche Bedeutungen beschreibt,
in das menschliche Bedeutungsnetzwerk von Handlungen eingeschrieben
ist. Kann also überhaupt davon gesprochen werden, dass das Kraulen
auf beiden Seiten existiert oder was ist es, was existiert? Damit
stellt sich auch die Frage, ob eine Geschichte des gemeinsamen
Spazierens in dieser Formulierung überhaupt Sinn machen kann. Krault
also der Mensch, während der Lemur gar nicht gekrault wird? Was aber
ist es dann, was dem Lemuren passiert, was er zu wollen scheint? Dies
sind Fragen, die gestellt werden müssen, wenn es darum geht, ein
Tier als Akteur ernst zu nehmen und ihm nicht einfach menschliche
Begriffe zuzuschreiben. Ein Weg aus diesem Dilemma bietet die
Emotionsgeschichte. In dieser stellt sich ähnlich die Frage, wie
überhaupt von Gefühlen (richtiger eigentlich Fühlkonzepte, weil
Gefühle bereits spezifische Formen von emotionalen Prozessen sind)
gesprochen werden kann, die es gar nicht in der eigenen Gefühlskultur
gibt, wie kann also etwas völlig Unbekanntes beschrieben werden?
Eine Lösung, die auch Stalfort in ihrer Geschichte zur Entstehung
des Gefühls nutzt, ist die s.g. reduktionistische Paraphrase der
Linguistin Anna Wierzbicka.3
Dabei wird ein Gefühl mit möglichst einfachen und quasi universalen
Begriffen beschrieben, die sich auf einer Ebene befinden, die allen
Kulturen verständlich ist. Diese Begriffe handeln von
Handlungsimpulsen, von Kategorien wie „angenehm“ und
„unangenehm“, von Situationen, in denen diese auftreten und der
Intensität. Damit lassen sich Gefühle auch in anderen Kulturen
verständlich machen, die diese nicht kennen. Freilich ist dieses
Gefühl darüber hinaus mit Bedeutung versehen, in dem es zum
Beispiel erwünscht oder unerwünscht ist, raumspezifisch ausgeprägt,
also nur in bestimmten Räumen erlaubt oder nicht erlaubt, vielleicht
nach Geschlechtern getrennt, usw. All dies ist Teil des Gefühls
einer spezifischen Kultur, das aber einen Zusatz darstellt und dieses
reguliert, deren Kern aber selbst nicht betrifft. Wenn ein Gefühl
plötzlich unangenehm wird, weil es woanders als erlaubt empfunden
wird, so liegt dies nicht am Gefühl als solchen, sondern vor allem
daran, dass es eine höhergelegene emotionale Topografie gibt, die
das Angenehme in bestimmten Situationen nicht unangenehm macht,
sondern diesem etwas Unangenehmes zusätzlich gegenüber stellt, um
es zu kontrollieren.
Wird diese Methode auf
das Kraulen angewandt, kann auch dieser Begriff soweit abstrahiert
werden, dass er als Forschungsbegriff benutzt werden kann. Auf diese
Weise wird auf die Gemeinsamkeiten verwiesen, um eine gemeinsame
Betrachtung dieser Handlung in der Interaktion zu ermöglichen.
Zugleich werden so die Zusätze menschlicher Kultur, wie auch die
Zusätze auf tierlicher Seite beseitigt. Diese sind dann als
Ergänzungen zu verstehen, die die beiden Perspektiven bestimmen, die
von beiden Partnern zwar nicht verstanden werden, was der Interaktion
aber keinen Abbruch tut, solange dies sich nicht auf den Moment der
Interaktion auswirkt. Geschieht dies aber, so lassen sich auch jene
Bedeutungen in Handeln übersetzen, einbetten in die Performanz der
Interaktion. Was dabei geschieht ist eine Übersetzung eines
kulturellen Inhalts auf der einen Seite in einen Inhalt auf der
anderen Seite. Die Deutung kann dabei verschieden sein, die Frage
nach dem Warum also ungleich beantwortet werden. Das bedeutet aber
eben nicht, dass jene Inhalte nicht in die jeweiligen Logiken
übersetzt werden können. Im Rahmen dieser Abnehmenden
Missverstehens als Verstehen ist es damit irrelevant ob Mensch und
Tier unterschiedlichen Logiken von Bedeutungen folgen, solange beide
ihre Handlungen aufeinander abstimmen können. Dem Tier muss es nicht
wichtig sein, ob der Mensch die Handlung aus religiösen oder
persönlichen Gründen Aufrecht erhält und dem Menschen muss nicht
bewusst sein, dass es sich um Fellfplege satt Zuneigung handelt,
damit die Interaktion glückt und in ihrer Intention und
wirklichkeitsverändernden Wirkung beschrieben werden kann. Dieser
Überschuss an Bedeutung auf beiden Seiten kann kompensiert werden.
Was bleibt nun vom
Kraulen übrig. In jedem Fall ist es eine Form des Körperkontakts,
eine Form der berührenden Interaktion, die und dies ist wichtig,
emotional gestützt ist. Warum das Kraulen in einer Kultur benutzt
wird, was also der Begründungsdiskurs ist und welchen
Bedeutungsüberhang dem zugesprochen wird, ist dabei für diese
Interaktion dann nur auf je einer Seite relevant, für die
Interaktion nicht, es ist nicht Teil dieser, sondern nur der
jeweiligen einzelnen Perspektive. Beiden gemeinsam ist aber die
emotionale Komponenten in Form körperlicher Erregungszustände, die
als angenehm empfunden werden und so den jeweiligen Akteur motivieren
und antreiben diese Handlung durchzuführen, unabhängig ob es um
Zuneigung oder Fellpflege als kulturellem bzw. biologischem Zweck
geht.
Die Handlung des Kraulens
institutionalisiert sich dabei als emotionale Performanz, als eine
Handlungsroutine, die mit angenehmem Empfinden verknüpft ist und
immer dann abgerufen werden kann, wenn ein Bedürfnis nach angenehmen
emotionalen Zuständen besteht, weil jene Handlung diese hervorruft
und damit bedeutet. Dafür ist keine Sprache notwendig, sondern
allenfalls eine Form von Erinnerung und Empfinden. Freilich kann eine
Kultur dieses Empfinden blockieren, zum Beispiel in dem Kraulen als
moralisch verwerflich gilt und mit einer Hölle bestraft wird. Auf
diese Weise wird ein Konflikt hergestellt zwischen angenehmem und
unangenehmem Empfinden und im Sinne dieser Moral entschieden, sofern
das Unangenehme stärker ist. Aber auch dies existiert wieder nur auf
einer der beiden Seite als zusätzliche Bedeutung, die die
Interaktion zum Beispiel verhindern oder befördern kann, die aber
nicht nötig ist, um die Interaktion aufrecht zu erhalten.
Verfügt der Lemur nun
über Erinnerung und Empfindung und dafür gibt es schon allein dann
Anzeichen, wenn er wiederkehrt und erneut danach verlangt,
konstituiert sich nicht nur für die beiden Kindern ein neuer Raum im
Rahmen dieser Interaktion, der sich institutionalisieren kann als
jener Raum, an dem eine bestimmte Handlung vollzogen wird, die
angenehm ist, sondern auch auf Seiten des Lemuren. Beide treten in
eine sich institutionalisierende Interaktion ein, die einen
emotionalen und performativen Raum schafft und auf diese Weise die
jeweiligen Topografien verändert, der Welt beider Seiten einen
weiteren Raum hinzufügt, mit Hilfe dessen sich in der Welt
orientiert werden kann.
Die Bedeutung dessen muss
nun nicht sprachlich kommunzierbar sein als Raum des Kraulens,
sondern kann in der Performanz und Emotionalität selbst liegen. Was
der Lemur für sich schafft, ist die Erinnerung an einen emotionalen
Raum, der aus einer Handlung seinerseits und einer Handlung der
Kinder als Antwort auf diese besteht, für deren Handlung er aber in
Interaktion treten muss. Damit hat auch der Lemur einen Raum
konstituiert als eine Art Institution aus Wahrnehmen, Erinnern und
Handeln, die bestimmten Regeln folgt, die beide Parteien kennen, über
die sie sich im Rahmen eines Kommunikationsexperiments austauschen
und verständigen. Damit handelt es sich auf einer höheren
kulturellen Ebene um zwei verschiedene Räume, in denen jeweils die
andere Spezies als Objekt, als Element auftritt, die entsprechend
Einfluss ausübt und „funktioniert“ und von der sich beide Seiten
letztlich ein anderes Bild machen dem eine andere und zusätzliche
Bedeutung beimessen können. Auf rudimentärer Ebene funktioniert
diese Interaktion dennoch und produziert einen Interaktionsraum
dessen Regeln beide kennen und an dem beide ein Bedürfnis haben,
auch wenn es sich um völlig andere Deutungen handeln mag.
Auf dieser Ebene ist es
aber möglich eine emotionale und performative Topografie auf beiden
Seiten zu erzählen, die sich immer dann ändern kann, wenn der
Interaktionsraum sich wandelt, wenn zum Beispiel mehr Kinder oder
mehr Lemuren dazukommen oder es zu Zwischenfällen in diesem
Selbstverständlichen kommt, die den Raum vielleicht unangenehm
machen und folglich wiederum die Bewegung „in“ der Welt
beeinflussen, die Topografie verändern und den Dorfplatz für eine
oder beide Partein zum unangenehmen Raum machen.
Das Problem bei der
bishierigen Betrachtung besteht darin, dass nur eine Seite des
Spiegels dieser Interaktionen betrachtet wird, so dass der Mensch als
Subjekt auch außerhalb dieses Moments auftaucht, das Tier darüber
hinaus wieder zum Objekt wird, seinen Akteursstatus nicht weiter
verfolgt wird. Hier aber zeigen sich beide als Subjekte, als Akteure,
deren Welt nachhaltig in ihrem Werden beschrieben werden kann.
Wie kann dies aber nun
historisch untersucht werden? Wo sind die Quellen?
Eine ähnliche
Beobachtung ist historisch nicht möglich aber das ist sie auch nicht
bei einer Geschichte nicht der Kindheit, sondern der Kinder in der
Frühen Neuzeit. Auch von diesen existieren selbst keine Quellen.
Trotzdem lässt sich eine solche Geschichte ähnlich erzählen. So
existieren Quellen, die das Handeln beschreiben, Normen, Verbote,
Strafen, Bilder, usw. Zwar sind jene Quellen immer durch eine
Perspektive geprägt, dies ist aber ein immanentes Problem der
gesamten Geschichtswissenschaft, das nicht der Animate History
aufgebürdet oder gegen diese ins Feld geführt werden kann. Auch
wenn Bewertungen mitschwingen, so lassen sich doch Bewegungen und
Handlungen lesen, auf die damit reagiert wird oder die verhindert
werden wollen. Selbst wenn eine der beiden Logiken der Teilnehmer
nicht bekannt ist, kann jene Interaktion beschrieben werden. Auch
jene Quellen zeigen Formen der Aneignung von Welt durch jene Kinder
und deren performative Topografie, die ihre Welt bestimmt und ist.
Dabei geht es also
weniger um Sprache, als vielmehr Performanz, um Performanz als
Sprache, der Körper wird zum Medium einer solchen Geschichte und
alle Quellen, die jenen Körper in Bewegung zeigen, kommen so
infrage, jede Interaktion also, jede Bewegung, die auf Bewegung
reagiert, das Handeln wird zur Sprache der rudimentären Ebene zweier
Akteure, die in ihren jeweiligen Welten handeln, sich aufeinander
einspielen, in Interaktion treten, ohne dass eine Seite die andere
völlig verstehen könnte. Dieser Tanz ist nichts anderes als die
Kommunikation selbst. Die Bedeutungen der einzelnen Schritte sind
unklar aber die Ähnlichkeiten der Körper erlauben es zumindest
einige der Schritte aufeinander abzustimmen.
1Siehe
dazu als Zusammenfassung und Ausblick Krüger, Gesine; Steinbrecher,
Aline; Wischermann, Clemens: Animate History. Zugänge und Konzepte
einer Geschichte zwischen Menschen und Tieren, in: Krüger, Gesine,
u.a. (Hrsg.): Tiere und Geschichte: Konturen einer „Animate
History“, Stuttgart 2014, S. 8-33.
2Vgl.
ebd., S. 31f.
3Vgl.
Stalfort, Jutta: Die Erfindung der Gefühle. Eine Studie über den
Wandel menschlicher Emotionalität (1750-1850), Bielefeld 2013, S.
57ff.
Samstag, 12. März 2016
Flüchtige Momentaufnahmen, Provokationen und Gedankenspiele XV
Freilich sind insbesondere Sozial- und Geisteswissenschaftler "unbequem", natürlich sind sie es, es ist ihre Aufgabe! Mit der leider immer weniger gewürdigten Fähigkeit zur Dekonstruktion sozio-kultureller Prozesse und Strukturen, mit der Dekonstruktion von Gesellschaft, von Welt und Selbst geht Verantwortung einher, eine Verantwortung, die freilich auch als Pflicht dazu zu definieren ist, nicht zuletzt weil es eben immer wieder irgendwelche "Natürlichkeiten", "Wahrheiten" und sonstige Unsinnigkeiten sind, die durchs Dorf getrieben werden und mit denen man den je Anderen zu besiegen trachtet. Freilich wird dies nicht geschätzt, weil es eben "unbequem" ist oder vielmehr so gesehen wird. Denn es läuft nicht nur den Marktlogiken des einfachen und schnellen Konsums entgegen, sondern auch den Machtstrukturen, die sich nicht zuletzt über all jene unhinterfragten alltäglichen Gewissheiten legitmieren. Hier nehme ich alle Wissenschaftler, besonders aber eben jene Sozial- und Geisteswissenschaftler in die Pflicht, ganz im Sinne Mills eben nicht die Uni als Vorbereitung auf eine Leben "in" der Gesellschaft zu nutzen, zur Aneignung funktionaler Wissensbestände, sondern als Widerstandsrefugium gegen jene scheinbar feststehende Gesellschaft. Wissenschaftler sollten nicht ausführende Organe der bestehenden Logiken sein, sondern immer mindestens zu einem gewissen Teil auch Widerstandskämpfer, die sich dem intellektuellen Vorschlaghammer gegen das Starre und vermeintliche Gewisse bedienen.
Das Recht, wie auch die gelebte Gewohnheit vom Arbeitnehmer seitens des Arbeitgebers Überstunden und dies ohne weitere Gegenleistungen einfordern zu können, ist nichts Anderes, als das Recht, auf das Privatleben Einfluss nehmen zu dürfen, gänzlich über den Arbeitnehmer verfügen zu können, in dem sich nachwievor sowohl der Status des Arbeitnehmers als bloßes Werkzeug der Wirtschaft zeigt, wie auch generell ein Primat der Arbeit für Identität, Sitte und Gesellschaft, dem es zu folgen gilt, um keine Sanktionierungen befürchten zu müssen. Gestützt wird dies nicht zuletzt auch durch zu sittlichen Gesetzen erhobene Narrative wie jene der "Professionalität", der "Notwendigkeit" oder der "Firmenloyalität", in die ein emotionaler Stil eingeschrieben ist, der den Arbeitnehmer all jene Fremdzwänge verinnerlichen soll, kulminierend in eben jenem "schlechten Gewissen" "Firma" oder "Kollegen" im Stich zulassen, wenn sich nicht unterworfen wird. Alle anderen Entwürfe müssen folglich als "Faulheit", "Egoismus" oder mangelnde "Professionalität" erzählt werden und machen das Individuum in der Möglichkeit seiner "privaten" Entfaltung letztendlich von der Gnade derjenigen abhängig, die in strukturellen Machtpositionen ihm gegenüber sitzen. "Freiwillige Überstunden" sind der moderne Ablasshandel, in welchem man den sittlichen Gesetzen der "Professionalität" huldigt und sich der Sünde eines Lebens außerhalb der Arbeit loskauft.
In der immer noch betriebenen Gegenüberstellung von Rationalität und Emotionalität und der mindestens teils negativen Bewertung und Ablehnung letzterer, offenbart sich eine Machtstruktur, die Emotionalität verbietet und zugleich nutzt, um bestimmten Akteuren u.a. die Diskurshoheit zu sichern. Dabei ist nur "ungeordnete" Emotionalität für diese ein Problem, weil sie das Chaos einer anderen Ordnung in sich trägt und das Recht der Teilhabe untergräbt, denn nur wer kontrolliert ist, darf teilhaben. Als Mäßigung und Disziplin verkauft, sichert eine bestimmte Emotionalität so die Ordnung ab, weil sie allen das Sprechen verbietet oder abwertet, die zu viel ungeordnete Emotionalität aufweisen. Wird sie in Ordnung gebracht, überträgt sie aber bereits die Bedeutungen und Werte des hegemonialen Diskurses, denn wenn Eigenes gleichgültig vorgebracht wird, verliert es seine Qualität als eigenes, der Wille zu diesem schwindet. All dies wird dabei im Hintergrund selbst emotional abgesichert, durch dazu geschaffene Gefühle wie den sozial ausschliessenden Ärger, der dafür sorgt, dass die Ordnung bleibt. Diskurse sind Macht, Rationalität ihre Waffe, das andere Sprechen ist Widerstand und Leidenschaft die Triebkraft, derer sich die Ordnung bemächtigt oder sie abwertet und zerstören will.
Das Recht, wie auch die gelebte Gewohnheit vom Arbeitnehmer seitens des Arbeitgebers Überstunden und dies ohne weitere Gegenleistungen einfordern zu können, ist nichts Anderes, als das Recht, auf das Privatleben Einfluss nehmen zu dürfen, gänzlich über den Arbeitnehmer verfügen zu können, in dem sich nachwievor sowohl der Status des Arbeitnehmers als bloßes Werkzeug der Wirtschaft zeigt, wie auch generell ein Primat der Arbeit für Identität, Sitte und Gesellschaft, dem es zu folgen gilt, um keine Sanktionierungen befürchten zu müssen. Gestützt wird dies nicht zuletzt auch durch zu sittlichen Gesetzen erhobene Narrative wie jene der "Professionalität", der "Notwendigkeit" oder der "Firmenloyalität", in die ein emotionaler Stil eingeschrieben ist, der den Arbeitnehmer all jene Fremdzwänge verinnerlichen soll, kulminierend in eben jenem "schlechten Gewissen" "Firma" oder "Kollegen" im Stich zulassen, wenn sich nicht unterworfen wird. Alle anderen Entwürfe müssen folglich als "Faulheit", "Egoismus" oder mangelnde "Professionalität" erzählt werden und machen das Individuum in der Möglichkeit seiner "privaten" Entfaltung letztendlich von der Gnade derjenigen abhängig, die in strukturellen Machtpositionen ihm gegenüber sitzen. "Freiwillige Überstunden" sind der moderne Ablasshandel, in welchem man den sittlichen Gesetzen der "Professionalität" huldigt und sich der Sünde eines Lebens außerhalb der Arbeit loskauft.
In der immer noch betriebenen Gegenüberstellung von Rationalität und Emotionalität und der mindestens teils negativen Bewertung und Ablehnung letzterer, offenbart sich eine Machtstruktur, die Emotionalität verbietet und zugleich nutzt, um bestimmten Akteuren u.a. die Diskurshoheit zu sichern. Dabei ist nur "ungeordnete" Emotionalität für diese ein Problem, weil sie das Chaos einer anderen Ordnung in sich trägt und das Recht der Teilhabe untergräbt, denn nur wer kontrolliert ist, darf teilhaben. Als Mäßigung und Disziplin verkauft, sichert eine bestimmte Emotionalität so die Ordnung ab, weil sie allen das Sprechen verbietet oder abwertet, die zu viel ungeordnete Emotionalität aufweisen. Wird sie in Ordnung gebracht, überträgt sie aber bereits die Bedeutungen und Werte des hegemonialen Diskurses, denn wenn Eigenes gleichgültig vorgebracht wird, verliert es seine Qualität als eigenes, der Wille zu diesem schwindet. All dies wird dabei im Hintergrund selbst emotional abgesichert, durch dazu geschaffene Gefühle wie den sozial ausschliessenden Ärger, der dafür sorgt, dass die Ordnung bleibt. Diskurse sind Macht, Rationalität ihre Waffe, das andere Sprechen ist Widerstand und Leidenschaft die Triebkraft, derer sich die Ordnung bemächtigt oder sie abwertet und zerstören will.
Sonntag, 14. Februar 2016
Flüchtige Momentaufnahmen, Provokationen und Gedankenspiele XIV
Ich ertrage diese abscheuliche Abwertung der Legitimität von s.g.
"Wirtschaftsflüchtlingen" durch Leute nicht mehr, die durch Zufall in
dieser Hinsicht das Glück hatten, hier geboren worden zu sein, so als ob
die Suche und der Versuch eines besseren Lebens irgendetwas anrüchiges
oder unverständliches hätte, so als ob die Geburt in einem Land, dessen
Reichtum auf der Armut anderer basiert, irgendwie moralisch besser wäre.
Im Gegenteil, eure Dummheit und Ignoranz dieser Tatsache
gegenüber verdankt ihr eure Haltung und nichts anderem! Ich hab nun
schon zu viele Geschichten allein schon über Menschen gehört, die in
ihrem Land aufgrund mangelnder Krankenversorgung für die Armen, mit
leicht zu behandelnden aber leidvollen Krankheiten leben müssen, um die
Selbstgerechtigkeit des Wohlstandsabschaums noch länger ruhig hinnehmen
zu können. Mittel sind genug da, sie sind nur ungleich verteilt. Aber
ein noch grösseres Verbrechen als diese Verteilung, weil ihr vorgängig,
ist, aus politisch-philosophischer Sicht, der Umstand, dass der ganze
mindergebildete Haufen den wenigen, die es trotz Bildungssystems zu
einem Mindestmaß an Bildung als kritischem Denken und Fühlen geschafft
haben, ganz systemkonform die strukturellen Machtpositionen "wegnimmt",
um den Stammtischjargon einmal zu bemühen.
Mehr noch als nach ihrer Dummheit, stinkt die Nazi-Ideologie nach ihrer
sado-masochistischen Geilheit, die zur Staatsräson erhoben wird. Diese
spannt sich auf zwischen dem Masochismus der Märtyrers, der sich
wollüstig in der kollektiven Schändung vollzieht, die den Sadismus
legitimiert und im Sinne des Regimes gewendet ihren obszönen Höhepunkt
findet, in der freiwillig-lustvoll-leidenden Unterwerfung des Einzelnen
im Volkskörper und unter den Führer, der den Modus des Schändenden,
wie auch den Schänder austauscht und der masochistischen Lust einen
neuen Sinn gibt, während auf der anderen Seite der Sadismus wartet, der
sich in eigenen, aktiven Schändungsphantasien verliert, der die Wollust
der Rache feiert und als dessen Endpunkt sich der Volkskörper im
Höhepunkt über die gesamte Welt ergießen muss, um letztendlich die
Krankheit des Systems zu offenbaren und sich seiner eigenen
Legitimationsphantasie zu berauben. Demgegenüber befinden sich AFD,
Pegida, CSU und all die anderen noch(!) im Stadium der exzessiven
Masturbation, die Sublimierung ins Abscheuliche ist noch aufzuhalten...
Das ganze Gerede von der "deutschen" oder "abendländischen Kultur", die man "retten" müsse, ist nur der begründungsdiskursive Platzhalter des eigentlichen Grundes, nämlich der banalen, ganz eigenen und auf sich selbst bezogenen Angst, zu kurz zu kommen und seine Gewissheiten, den eigenen intellektuellen Kaffeesatz des Alltäglichen zu verlieren, ohne eine Ahnung davon, was diese spezifische Kultur sein soll oder ohne auch nur die leiseste Ahnung davon zu haben, was Kultur an sich eigentlich ist oder wie sie funktioniert...
Das ganze Gerede von der "deutschen" oder "abendländischen Kultur", die man "retten" müsse, ist nur der begründungsdiskursive Platzhalter des eigentlichen Grundes, nämlich der banalen, ganz eigenen und auf sich selbst bezogenen Angst, zu kurz zu kommen und seine Gewissheiten, den eigenen intellektuellen Kaffeesatz des Alltäglichen zu verlieren, ohne eine Ahnung davon, was diese spezifische Kultur sein soll oder ohne auch nur die leiseste Ahnung davon zu haben, was Kultur an sich eigentlich ist oder wie sie funktioniert...
Samstag, 16. Januar 2016
The same and the different – translation as a trial of meaning Part III
Every society creates its own crimes
and criminals. The prisons and their punitive practices are a mirror
of society and its not questioned horizon of understanding and
values. What do we really punish when we hand out a punishment to a
murderer? Killing is common. It happens every day, every hour, every
minute. Killing is a common and established cultural activity.
Trained on „animals“, „enemies“ or „criminals“ in
exercise as well as acceptance it is just a small step to any other.
Where is the difference in quality? What society punishs is not the
killing in general, it is just the violation of its categorical rank
system.
Like Hitler so is Trump the
underestimated idiot, the uneducated jumping jack whom you
can told every stupid idea and he will spread it to effectively
through media. Similar to Hitler he set in scene himself as well as
his fellows as the poor, marginalized and endangered white man in a
world surrounded by foreign hordes who try to rot race and nation.
Very similar to the style of former fascistic atmosphere of departure
he and his fellows shout for revenge, for hardness, for no mercy and
recruit themselves out of the would-be middle class of society, which
seems just simple, unsophisticated and with its typical lack of
education as critical thinking and also very similar to 1933 in
germany this is an explosive mixture...but this time the world must
act sooner...
How much the people crave again for simplicity, for doubtlessness, for the comforting motherly womb of the one and only truth and their unmistakable answers...again how big is the fail of our educational system, how much do we all want to be imprisoned again into the simplicity as simplification of the world with their scapegoats, their fast solutions, free from everything in need for a process of understanding, free fom every try to understand, free from every confession of admitting its own ignorance...oh how miserable we are again and how much we like it...oh this yearning for the beloved anti-intellectualism with its praise and promise for self-sufficiency we long for...to be able to be the wise man even without any wisdom...cursed and banished within the to be burned ivory tower lies the origin of all wisdom: to know that you know nothing. But instead of searching for wisdom the opinion is raised to a weapon to cut the world into accepted truths...oh how miserable....
How much the people crave again for simplicity, for doubtlessness, for the comforting motherly womb of the one and only truth and their unmistakable answers...again how big is the fail of our educational system, how much do we all want to be imprisoned again into the simplicity as simplification of the world with their scapegoats, their fast solutions, free from everything in need for a process of understanding, free fom every try to understand, free from every confession of admitting its own ignorance...oh how miserable we are again and how much we like it...oh this yearning for the beloved anti-intellectualism with its praise and promise for self-sufficiency we long for...to be able to be the wise man even without any wisdom...cursed and banished within the to be burned ivory tower lies the origin of all wisdom: to know that you know nothing. But instead of searching for wisdom the opinion is raised to a weapon to cut the world into accepted truths...oh how miserable....
will be continued soon...
Flüchtige Momentaufnahmen, Provokationen und Gedankenspiele XIII
Im Zuge dieser ganzen Pseudodiskussion um "die Füchtlinge", die nur ein
wolllüstiges Wühlen in den eigenen dummen und sicherheitsverheissenden Vorurteilen ist, kommt erneut ein essistentialistischer Raumbegriff auf,
eine Vorstellung von Raum als absolut Gegebenem, der noch dazu mit einer durch und durch unkritisichen und ebenso essentialistischen, in ihrer Entwicklung und Historizität
unbeachteten spezifischen Kulturvorstellung verknüpft wird, so als ob "Europa" ein natürlicher Raum einer bestimmten hegemonialen Kultur weisser, männlicher,
christlicher Menschen wäre, der von einer quasi biologischen Invasion
einer ebenso essentialistischen "fremden" und inferioren Kultur befallen wird. Von da aus ist es
nicht mehr weit bis zur "Blut und Boden - Rhetorik" des Naziabschaums,
im Abwesenheitsraum von selbst- und weltreflexivem kritischen Denken jedoch
befinden wir uns schon lange...
Wie man sich wieder nach der Einfachheit sehnt, nach der Gewissheit, dem
wohligen, mütterlichen Schoß der einen reinen Wahrheit und ihrer
unmissverständlichen Antworten, ihrer Feindbilder und Sündenböcke, denen
man sein ganzes Leiden in Striemen auf den Rücken malen kann...wie sehr
doch unser Bildungssystem erneut versagt hat, wie sehr doch alle so
freiwillig gefangen sein wollen in der Einfachheit als Vereinfachung der
Welt mit jenen Sündenböcken, jenen schnellen Lösungen, frei
von allem, bei dem ein Verstehen eine Entwicklung voraussetzen würde,
ein Bemühen und das Eingestehen eines Nichtwissens...oh wie erbärmlich
man wieder ist und sich in dieser Erbärmlichkeit auch noch gefällt...oh
dieser sehnsuchtsvolle identitäre Anti-Intellektualismus, der die
Selbstgenügsamkeit preist und verheisst, nach der man sich so sehr
sehnt...der Weltweise sein zu können auch ohne jede Weisheit...verflucht
und verbannt in den noch in Brand zu steckenden Elfenbeinturm ist der
Beginn aller Bildung in Form des Wissens um das Nichtwissen. Stattdessen
die Meinung zur Waffe erhoben um die Welt zur Wahrheit zu stückeln...oh
wie erbärmlich...
Luftangriffe, die im "konventionellen" Bereich immer die meisten zivilen Opfer fordern weiter unterstützen, die Grenzen für Flüchtende dicht
machen aber weiter für feindlichen Nachschub offen lassen, das Ganze mit
einer so erst noch steigenden Terrorgefahr und Bündnispflichten als Begründungsdiskurs versehen...genau so stärkt man Propaganda und Zulauf
für die, die man vorgibt zu bekämpfen. Die westliche Demokratie hat
versagt, egal ob das nun Dummheit oder Kalkül ist. In beiden Fällen
zeigt es, dass die westliche Demokratie weder Dummheit noch totalitäre Machtstrukturen verhindern kann...sie ist also doch mehr als der
erkenntnistheoretische Mangel der Mittelmässigkeit als
oppurtunistisches handlungsarmes Leitbild erhoben...
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