Dienstag, 27. Mai 2014

Ethik gegen Recht und Gesetz

Ethik gegen das Gesetz? Kann so etwas, darf so etwas, muss nicht alles dem Gesetz Untertan sein?
Die alltagsweltliche Kontraintuivität einer Ethik gegen das Gesetz die zu solchen Fragen führt, entstammt dabei den tief in der (sozialen) Identität verwurzelten und als "heilig" im durckheimschen Sinn wirkenden Dogmen der hegemonialen Wirklichkeiten, deren blinde Gefolgsleute wir sind, indem wir sie erschaffen und von denen wir uns befreien müssen, denn...

Ehtik und Gesetz sind nicht gleich.
Sie entstammen völlig unterschiedlichen Sphären, auch wenn sie zuweilen  Berührungspunkte haben mögen.
Das Gesetzt entstammt der Sphäre der Ordnung, einer Ordnung, des Recht-Habens im doppelten Sinn, der Konvention des Massenkonservatismus.
Der Ethik hingegen geht es um Gerechtigkeit, die jedoch nicht wie oft getan in eine analoge Gesetzessphäre zurückgewürgt werden darf, wie es Gerechtigkeitsbegriffen ergeht, die sich auf negative Rechte "gleicher, freier und autonomer Wesen" kastrieren.

Ehtik ist ein Anderes und Höheres.
Würden wir die Ethik ernsthaft unter das Gesetz stellen, so könnte wir nicht einmal die Greuel des 3. Reichs verurteilen. Alles was bliebe wäre zu sagen, es war ein anderes Recht.
Gerechtigkeit kann nur über und oft auch gegen das Recht stattfinden. Das Recht über die Ehtik zu stellen, ist nicht weniger als der Rückfall in konventionelle Barbarei, die keinen Bezugspunkt mehr hat, keine Legitimation einer Veränderung abseits des langsam zuckenden Massenabgeschmacks, nur eine Wirklichkeit, nur ein Sprechen.

Das Recht als oberste Instanz kann uns nicht retten, es macht uns nur zu Arendts Eichmann.
Allein die Ethik als sich fortwährend Entwickelndes, die sich fortwährend neu Konventionen widersetzen muss, die vor ihr, nach ihr, in ihr wachsen, kann Wirklichkeiten schaffen, bessere.

Hofiert nicht das Gesetz, nicht eine Ordnung, sondern lebt Gerechtigkeit.

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