Entgegen des Alltagsverständnisses eines Naiven Realismus, sind
Einhörner ebenso Fakt, wie Fakten auch wie Einhörner sind. In je
begrenzten Referenzbereichen ist ihre Behauptung "wahr" und dies ist die
einzige "Wahrheit", die uns zuträglich ist, die relative
Übereinstimmung einer Behauptung mit verschiedenen Ebenen unserer
Wirklichkeiten aber nicht mit der davon unabhängigen Realität, denn zu
dieser haben wir keinen von unseren Wahrnehmungen und damit auch
Wirklichkeiten unabhängigen Zugriff. So
ist auch ein Berg nur "hoch" im Referenzbereich unserer Erfahrung, die
wir aufgrund seiner Überwindbarkeit und aufgrund der von uns erfahrenen
Höhen haben und er ist nur x Kilometer hoch, im Rahmen einer nur auf
unserer lebensweltlichen Mesoebene "exakten" Einteilung von messbarer
Höhe, die es ohne uns in dieser Form gar nicht gäbe. "Der Berg ist hoch"
und "der Berg ist x Kilometer hoch" sind damit weniger Fakten im
Alltagssinne, als vielmehr Vereinbarungen, die nur für uns Relevanz und
Wahrheit besitzen. Das bedeutet nicht, dass es für uns nicht schwer sei,
auf den Berg zu kommen, es bedeutet lediglich, allen diesen Wahrheiten
einen relationalen Status zuzuweisen, sie abhängig von unseren
Perspektiven, Bedürfnissen und Weltdeutungen zu machen.
Der Berg ist ohne uns da aber er ist dann eben kein Berg.
Der Berg ist ohne uns da aber er ist dann eben kein Berg.
Die Erfindung der modernen normierten Zeit und ihre Nutzung durch die
sich aus dem Protestantismus entwickelnde kapitalistische Arbeitsethik,
sind wohl die zentralsten Kontrollmittel unserer Lebenswelt. Der Wecker
ist die Peitsche, der Blick auf die Uhr gibt den neuen Rhythmus vor,
nach dem wir zu funktionieren haben, argwöhnisch bewacht von der Scham,
die jedes Vergehen gegen das pünktliche Funktionieren mittels die
Eigenlogik vernichtender Narrative wie Faulheit, mangelnde
Professionalität oder der moralisch besetzten Unpünktlichkeit zu
bestrafen sucht. Die kapitalistische Zeit ist das Schnürkorsett dieses
Systems. Wollen wir es erträglicher gestalten, so müssen wir anfangen,
alternative Zeiten zu denken und zu leben
Man bringt den Menschen bei, dass zu argumentieren wichtig sei aber
nicht wie man argumentiert, dass ihre Meinung zählt aber nicht wie man
sie reflektiert, dass Fakten wichtig seien aber nicht was diese sind
oder dass man immer lieber das glauben will, was der eigenen Meinung
entspricht. Das sind die Widersprüche unserer Diskussionskultur, die aus
ihr nur eine selbstgerechte Streitkultur machen.
Dass "die Presse", dass "die Medien" auch "Unwahrheiten" verbreiten, interessengeleitet, subjektiv gefärbt sind, ist doch nicht der Skandal. Der Skandal ist, dass plötzlich ein Haufen Leute aus ihren Löchern gekrochen kommen, die scheinbar dachten, es gäbe eine ultimative, objektive Wahrheit, die Medien und Presse nur abbilden würden. Der Skandal ist auch, dass diese Menschen nun auch noch glauben, sie hätten eine höhere Ebene erreicht, eine neue Ebene der Reflektion und dabei nichts anderes tun, als genauso unkritisch weiter zu machen, indem sie einfach Anderen die Wahrheit und Objektivität zuschreiben und so jeden Keim einer Medienkompetenz erneut in alten Mustern ersticken, so er denn überhaupt je da war. Denn die Zuwendung zu neuen medialen Göttern ist doch nichts anderes, als der Austausch hin zu der eigenen Meinung und dem eigenen Wohlgefallen passenderen Glaubenssätzen, verbunden mit einer wohlfeilen Haltung im Besitz einer fundamentalen Erkenntnis zu sein, die die Deutungshoheit beanspruchen will.
Dass "die Presse", dass "die Medien" auch "Unwahrheiten" verbreiten, interessengeleitet, subjektiv gefärbt sind, ist doch nicht der Skandal. Der Skandal ist, dass plötzlich ein Haufen Leute aus ihren Löchern gekrochen kommen, die scheinbar dachten, es gäbe eine ultimative, objektive Wahrheit, die Medien und Presse nur abbilden würden. Der Skandal ist auch, dass diese Menschen nun auch noch glauben, sie hätten eine höhere Ebene erreicht, eine neue Ebene der Reflektion und dabei nichts anderes tun, als genauso unkritisch weiter zu machen, indem sie einfach Anderen die Wahrheit und Objektivität zuschreiben und so jeden Keim einer Medienkompetenz erneut in alten Mustern ersticken, so er denn überhaupt je da war. Denn die Zuwendung zu neuen medialen Göttern ist doch nichts anderes, als der Austausch hin zu der eigenen Meinung und dem eigenen Wohlgefallen passenderen Glaubenssätzen, verbunden mit einer wohlfeilen Haltung im Besitz einer fundamentalen Erkenntnis zu sein, die die Deutungshoheit beanspruchen will.
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